Fliesen und Feinsteinzeug bearbeiten: sauber schneiden, präzise bohren, sicher verlegen

Fliesen und Feinsteinzeug sind robust, elegant – und im modernen Wohnbereich kaum noch wegzudenken. Doch bevor sie verlegt werden können, müssen sie zugeschnitten, gebohrt oder angepasst werden. Genau dabei entstehen die typischen Probleme: Abplatzungen, unsaubere Kanten oder sogar gebrochene Fliesen.

Mit dem richtigen Werkzeug und der passenden Technik lassen sich diese Schäden zuverlässig vermeiden. Besonders der Winkelschleifer mit einer hochwertigen Diamant-Trennscheibe spielt beim Bearbeiten von Feinsteinzeug eine zentrale Rolle.

Warum das richtige Werkzeug so wichtig ist

Feinsteinzeug gehört zu den härtesten Fliesenmaterialien überhaupt. Es ist extrem dicht, kaum saugfähig und dadurch besonders anspruchsvoll zu bearbeiten. Klassische Fliesenschneider reichen meist nicht aus.

Wer zu schwachem Werkzeug greift, riskiert:

• Abplatzungen an der Schnittkante

• Mikrorisse, die sich nach dem Verlegen zeigen

• Überhitzung der Fliese

• Unpräzise Schnitte

• hohen Materialverlust

Professionelles Schneid- und Bohrwerkzeug ist deshalb unverzichtbar.

Gutes Werkzeug reduziert nicht nur die Bruchgefahr, sondern sorgt auch dafür, dass die Fliesen beim späteren Verlegen perfekt aneinanderpassen. Ungenaue Schnitte oder ausgefranste Kanten führen sonst zu sichtbaren Spalten oder ungleichmäßigen Fugen.

Fliesen schneiden mit dem Winkelschleifer

Der Winkelschleifer ist für viele Heimwerker das Mittel der Wahl, wenn es ans Schneiden geht – vor allem bei hartem Feinsteinzeug. Entscheidend ist dabei jedoch die Wahl der Trennscheibe. Spezielle Diamanttrennscheiben für Fliesen oder Feinsteinzeug, am besten in einer dünnen Turbo- oder Fliesenversion, sorgen für einen präzisen, sauberen Schnitt.

Beim Schneiden selbst zahlt sich eine ruhige Arbeitsweise aus. Die Fliese sollte fest fixiert sein, damit sie nicht vibriert. Die Schnittlinie wird sauber angezeichnet und anschließend mit geringer Geschwindigkeit angeritzt, bevor der eigentliche Schnitt durchgeführt wird. Ein gleichmäßiger, kontrollierter Vorschub verhindert Ausbrüche an den Kanten. Gerade bei harten Materialien hilft es außerdem, nicht zu viel Druck auszuüben – die Trennscheibe erledigt die Arbeit.

tiler 2554768 1280

Bohrungen in Fliesen und Feinsteinzeug

Löcher in Fliesen gehören zu den Stellen, an denen besonders häufig Beschädigungen auftreten. Das liegt vor allem an der Härte des Materials. Für saubere Bohrungen ohne Abplatzungen sind diamantbeschichtete Spezialbohrer die beste Wahl. Während Trockenbohrer für Wandfliesen gut geeignet sind, empfiehlt sich bei Feinsteinzeug häufig die Nassbohr-Technik.

Damit der Bohrer nicht verrutscht, kann man die Bohrstelle mit Kreppband überkleben. Dann wird mit niedriger Drehzahl und ohne Schlagfunktion gearbeitet. Ein sanfter Druck reicht völlig aus – das Diamantkorn schneidet sich langsam durch die Oberfläche. Wer mit Wasser kühlt, verhindert zusätzlich, dass der Bohrer überhitzt und die Fliese Gefahr läuft zu reißen.

Richtig verlegen: Vorbereitung ist die halbe Miete

Sauber geschnittene Fliesen sind nur der Anfang. Ebenso wichtig ist ein gut vorbereiteter Untergrund. Er muss eben, sauber und tragfähig sein, damit später keine Spannungen entstehen. Für Feinsteinzeug empfiehlt sich ein flexibler Kleber, der Bewegungen ausgleichen kann. Beim Setzen der Fliesen hilft ein Nivelliersystem – so werden störende Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Elementen vermieden und die ganze Fläche wirkt wie aus einem Guss.

Gerade bei großen Formaten zeigen sich Ungenauigkeiten schnell. Ein bisschen zusätzliche Zeit für die Vorbereitung spart später viel Ärger und sorgt dafür, dass das Endergebnis nicht nur stabil, sondern auch optisch makellos wirkt.

Sicher arbeiten: Schutz geht vor Geschwindigkeit

Beim Schneiden und Bohren entstehen Staub, Funken und feine Splitter. Deshalb gehört eine grundlegende Schutzausrüstung immer dazu. Dazu zählen eine Schutzbrille, Handschuhe, Gehörschutz und möglichst auch eine Staubmaske. Ebenso wichtig: Die Trennscheibe sollte vor jedem Einsatz auf Beschädigungen geprüft werden. Risse oder Ausbrüche können im schlimmsten Fall gefährlich werden.

Werkzeuge wie Winkelschleifer oder Bohrer sollten nie mit unnötigem Druck betrieben werden. Eine gleichmäßige, kontrollierte Arbeitsweise ist sicherer – und sorgt meist auch für das bessere Ergebnis.