Einrichtungsstil für kleine Räume: Japandi

„Japandi“? Wer sich mit Wohnkultur beschäftigt, ist bestimmt schon über diesen Begriff gestolpert. Gemeint ist ein Trend, der sich genauer aus japanischer und skandinavischer Einrichtungskultur zusammensetzt, und der somit eine Fusion beider Einrichtungsstile darstellt.
Der Minimalismus-Gedanke ist unverzichtbarer Teil des Japandi-Trends, zeichnet ihn aus, während ihm klare Linien, simple Formen, schlichte Farben, Wärme und natürliche Materialien eine konkrete Form verleihen.
Auf unserer wunderbaren Plattform haben wir dem Thema bereits einen Post gewidmet, der den Trend kurz und allgemein vorstellt: „Wellness“- und „Japandi“- Wohntrends 2023
Der folgende Artikel befasst sich daher spezifisch mit der Beschaffung japanischer Möbelstücke und Wohnaccessoires, die genauso wie skandinavische Einflüsse Teil des Japandi-Trends sind. Leider aber weitaus schwieriger zugänglich.
WAS JAPANDI AUSMACHT
„wabi-sabi“ – Schönheit liegt in der Imperfektion
Diese japanische Weisheit charakterisiert den Wohntrend perfekt. Es geht um Funktionalität, Simplizität, Natürlichkeit, Handwerk und Schlichtheit. Die Natur ist nicht perfekt, worin ihre wahre Schönheit verborgen ist, und damit liegt dem Trend ein bedeutungsvoller Gedanke zugrunde, dem wir als Menschen bedenkenlos folgen können.
Es geht darum, zu akzeptieren, dass Imperfektion etwas Großartiges ist, das es zu zelebrieren gilt. Holz ist nicht perfekt, und wir sind es auch nicht.
Das dänische Wort „hygge“ ist ebenso Teil des Japandi-Trends, und wird mit Gemütlichkeit, Herzlichkeit und dem Guten im Allgemeinen assoziiert. Es steht für das Licht im Leben, und einmal mehr wird klar, welche Ästhetiken und Werte Japandi auszeichnen.
ZUGÄNGLICHKEIT
Japandi ist nicht ganz so einfach zu realisieren. Wer zu IKEA um die Ecke stapft und alles einpackt, was in Naturfarben gehalten ist, hat nur eine Hälfte des Trends.
Schwieriger wird es mit asiatisch angehauchten Möbeln, die verständlicherweise häufig aus dem Ausland kommen und die in der Regel bei uns schwer beziehungsweise für viel Geld zugänglich sind. Denn ja, selbst Reispapierwände als Raumteiler, Futons und sogenannte Chabudais, also niedrige Tische, zeichnen den Trend aus.
Man muss wissen, Japan ist nicht China, und alles, was üblicherweise aus Japan stammt, geht mit Preisen einher, die unsere fast blass aussehen lassen. Stichwort: TEUER!
Wer dementsprechend nicht das Glück hat, zufällig dabei zu sein, wenn ein deutscher Möbeldiscounter eine japanisch inspirierte Kollektion launcht, was sicher nicht häufig passiert, muss sich Gedanken machen, wo die typisch japanischen Möbel herkommen. Sie sind schwer zugänglich und üblicherweise bleibt das Internet als einzige Option.
ASIEN FÜR WENIG BUDGET
Es gibt in unseren Breitengraden durchaus asiatisch angehauchte Möbel hier und da, wenn man die Augen danach offenhält. Der Trend ist ja längst angekommen. Garantiert ist es jedoch nicht, aus welchem Grund man das Ganze auch etwas anders angehen kann, ist das Budget begrenzt.
„Skandi“-Style ist populärer bei uns, IKEA sei Dank, weshalb massive Möbel vorzugsweise in diesem Stil daherkommen können. Ein niedriger Couchtisch aus natürlichem Holz von IKEA im Skandinavien-Stil um 70 Euro ist erschwinglicher als ein Import-Chabudai um 800 Euro, du verstehst?
Die massiven Möbel sind also Skandi-Style, während der Rest japanisch und asiatisch gehalten wird. Sprich Wohnaccessoires etwa. Auf diesem Weg lässt sich mitunter ein stimmiger Japandi-Stil kreieren, der sich fernab der teuren Inszenierungen auf sozialen Plattformen bewegt, die sich die meisten Leute sowieso nicht leisten können.
Und nun zum springenden Punkt. Wer low-budget bei IKEA Skandi-Möbel shoppt, kann sich japanische Wohnaccessoires mitunter von Plattformen wie Temu, AliExpress und Co beschaffen. Die Trends sind dort weit verbreitet. Stoffe und Heimtextilien, Wohnaccessoires, DIY-Zubehör wie Dekofolien, Zierobjekte, Scharniere und Möbelköpfe, sogar größere Möbelstücke. Alles vorhanden, und zwar für wenig Geld. Man geht also den umgekehrten Weg, der ohne teure Importmöbel aus Asien auskommt.
Abschließend bleibt zu betonen, dass dieses „low-budget-Japandi“-Verfahren zwar dem Kern des Trends und dem Gedanken dahinter widerspricht, der auf Nachhaltigkeit basiert, doch schlussendlich ist Japandi für einige eine Lebenseinstellung, während es für andere wiederum bloß einen Wohntrend darstellt.
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