Wintergarten, Kaltwintergarten oder Sommerwintergarten – was ist der Unterschied?

Viele wissen nicht, dass es beheizte und unbeheizte sogenannte Wintergärten gibt. Den unbeheizten nennt man auch Kaltwintergarten, den offenen unbeheizten Sommergarten. Wir erklären dir die Unterschiede.
Was ist ein (beheizter) Wintergarten?
Ein beheizter Wintergarten, oft auch einfach „Wintergarten“ genannt, ist ein vollwertiger Wohnraum, der ganzjährig genutzt werden kann. Er ist wärmegedämmt, dreifach verglast und in der Regel ans Heizsystem des Hauses angeschlossen oder mit einer separaten Heizung ausgestattet. Dadurch eignet er sich nicht nur als zusätzlicher Aufenthaltsraum, sondern auch als Erweiterung des Wohnzimmers, Essbereich oder sogar als Homeoffice.
Typische Merkmale:
- Ganzjährig bewohnbar
- Hochwertige Wärmedämmung und Isolierglas
- Feste Bodenplatte, elektrische Anschlüsse, oft mit Fußbodenheizung
- Integration in die Haustechnik
- Höhere Baukosten und meist genehmigungspflichtig
Ein Wohnwintergarten ist die luxuriöseste und komfortabelste Variante – allerdings auch die kostenintensivste. Er steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den Wert der Immobilie.
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Was ist ein Kaltwintergarten?
Ein Kaltwintergarten ist ein nicht beheizter Wintergarten, der hauptsächlich als wettergeschützter Raum genutzt wird. Er besteht in der Regel aus Glas und Aluminium oder Holzrahmen und ist rundum verglast, jedoch nicht oder nur minimal isoliert.
Typische Merkmale:
- Keine feste Heizung
- Einfachverglasung oder geringfügige Isolierung
- Schutz vor Wind, Regen und Schnee
- Temperatur entspricht weitgehend der Außentemperatur, wird aber bei Sonneneinstrahlung schnell angenehm warm
- Nutzung von Frühling bis Herbst, bei Sonnenschein auch im Winter
Ein Kaltwintergarten ist vor allem dann interessant, wenn man einen wettergeschützten Übergang zwischen Haus und Garten schaffen möchte oder einen Platz zum Überwintern von Pflanzen braucht.
Was ist ein Sommergarten?
Der Begriff Sommergarten wird häufig synonym mit dem Kaltwintergarten verwendet – allerdings gibt es leichte Unterschiede in der Nutzung und Bauweise. Ein Sommergarten ist oft etwas offener gestaltet, z. B. mit Schiebe- oder Faltelementen, die im Sommer weit geöffnet werden können. Er ist damit eher ein erweiterter Terrassenbereich als ein klassischer Wintergarten.
Merkmale eines Sommergartens:
- Unbeheizt, nicht winterfest
- Eher für die warme Jahreszeit gedacht
- Große Öffnungsmöglichkeiten (Schiebetüren, Glasfaltwände)
- Weniger dicht schließend als ein Kaltwintergarten
- Angenehmer Wind- und Regenschutz bei gutem Wetter
Ein Sommergarten bietet hohen Wohnkomfort in den Sommermonaten und verlängert die Terrassensaison – ist aber nicht für ganzjähriges Sitzen oder Pflanzenüberwinterung geeignet, sofern keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden.
Kaltwintergarten vs. Sommergarten – Die Unterschiede auf einen Blick
Merkmal | Kaltwintergarten | Sommergarten |
---|---|---|
Beheizung | Nein | Nein |
Isolierung | Teilweise vorhanden | Kaum oder keine |
Nutzung | Frühling bis Herbst (evtl. Winter bei Sonne) | Hauptsächlich Sommer |
Bauweise | Geschlossene Glasfronten | Öffnungsfreundlich (Schiebeelemente) |
Pflanzenüberwinterung | Möglich | Eher ungeeignet |
Kosten | Mittel | Günstiger als beheizter Wintergarten |
Für wen lohnt sich was?
- Kaltwintergarten: Ideal für alle, die Pflanzen überwintern, einen geschützten Raum für Frühling bis Herbst suchen oder langfristig vielleicht doch nachrüsten wollen. Auch optisch wirkt der Kaltwintergarten oft wie ein klassischer Anbau.
- Sommergarten: Perfekt für Menschen, die ihre Terrasse komfortabler nutzen wollen – z. B. bei Regen grillen oder windgeschützt im Frühling frühstücken möchten. Der Sommergarten ist eine flexible Lösung mit Urlaubsfeeling.
- Wintergarten: Für alle, die ihren Wohnraum erweitern möchten und zu jeder Jahrezeit ein „Draußen-Feeling mit viel Licht und auch Sonne im Winter erleben wollen.
Was ist mit Baukosten, Baugenehmigung und Nachrüsten?
Baukosten im Vergleich
Ein Kaltwintergarten oder Sommergarten ist deutlich günstiger als ein vollwertiger, beheizter Wintergarten. Die Preise beginnen je nach Größe und Ausstattung bei etwa 5.000 bis 15.000 Euro. Ein Sommergarten ist in der Regel etwas günstiger als ein Kaltwintergarten, da er meist einfacher konstruiert ist und weniger isolierende Materialien benötigt. Wer zusätzliche Extras wie Sonnenschutz, automatische Belüftung oder hochwertige Glas-Schiebeelemente einbauen möchte, sollte allerdings etwas mehr Budget einplanen.
Ist eine Baugenehmigung nötig?
Ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, hängt vom jeweiligen Bundesland bzw. der Gemeinde ab. In vielen Fällen gilt ein Kaltwintergarten oder Sommergarten als bauliche Veränderung, vor allem, wenn eine feste Bodenplatte oder geschlossene Seitenwände vorhanden sind. Es lohnt sich also, vor dem Bau mit dem Bauamt oder einem Architekten zu sprechen, um Ärger zu vermeiden. Auch Grenzabstände und Nachbarschaftsrecht sollten beachtet werden.
Nachrüsten zum Wohnwintergarten – geht das?
Ein Kaltwintergarten lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen später zu einem beheizten Wohnwintergarten ausbauen – z. B. durch zusätzliche Dämmung, bessere Verglasung und Heizung. Allerdings ist das mit höherem Aufwand und Kosten verbunden. Ein Sommergarten dagegen ist meist nicht geeignet für eine spätere Umrüstung, da er von Anfang an auf Offenheit und Leichtigkeit ausgelegt ist.
Tipp zum Schluss:
Wer sich unsicher ist, sollte die eigene Nutzungsidee genau durchdenken: Reicht eine Terrassenüberdachung mit Seitenwänden oder soll es ein geschlossener Raum für die Übergangszeit sein? So lässt sich das passende Modell einfacher finden – und der neue Lieblingsplatz am Haus wird Realität.
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