Immobilien im Ausland kaufen – Chancen und Risiken für Kleinanleger

Immobilien im Ausland Haus mit Pool

 

Eine eigene Ferienwohnung am Meer, ein kleines Bauernhaus in Italien oder vielleicht ein Apartment in Spanien – für viele klingt das wie ein unerfüllbarer Traum! Ist es aber längst nicht mehr: Auch Kleinanleger und ganz normale Familien können mit überschaubarem Budget ein Ferien- oder Anlageobjekt erwerben. Doch wo Chancen locken, lauern auch Risiken.

Kleine Budgets, große Träume

In den Medien liest man immer wieder von alten Häusern in italienischen Dörfern, die für symbolische Beträge verkauft werden – manchmal sogar für einen Euro. Hinter diesen Angeboten steckt die Idee, leerstehende Gebäude wiederzubeleben und Dörfer attraktiver zu machen. Für Käufer klingt das verlockend: ein historisches Bauernhaus im Süden, das man renoviert und später vielleicht als Ferienhaus vermietet.

Aber: Die Nebenkosten (Steuern, Notar, Renovierung, Ausstattung) sind oft nicht zu unterschätzen. Wer hier clever plant, kann dennoch eine günstige Möglichkeit finden, den Traum vom eigenen Feriendomizil zu verwirklichen. Letztendlich tut man sogar etwas Gutes, weil man pittoreske alte Dörfchen vor dem Verfall bewahrt.

Toskana

Ferienwohnung statt Rieseninvestition

Nicht jeder muss gleich ein Haus renovieren: Schon kleine Apartments in beliebten Ferienregionen können eine gute Wahl sein – zum Beispiel an der spanischen Küste, in Kroatien oder in Griechenland. Sie lassen sich oft unkompliziert vermieten, wenn man sie selbst nicht nutzt. So können Mieteinnahmen einen Teil der Kosten decken.

Natürlich braucht man dann auch einen Verwalter, der nach dem Rechten guckt. Allerdings ist das in vielen Ländern schon absolut selbstverständlich und viele machen dies hauptberuflich. Das ist auch ein Job für Deutsche, die im Ausland arbeiten wollen, also Aussteiger, die aber die Landessprache wirklich sehr gut können sollten und sich mit Rechtstexten auskennen.

Beliebte Länder für Kleinanleger

🇪🇸 Spanien

Spanien gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Ländern für Auslandsimmobilien. Besonders an der Costa Blanca oder Costa del Sol finden sich noch erschwingliche Apartments. Das Klima ist mild, die Infrastruktur für Touristen sehr gut, und die Vermietung an Urlaubsgäste ist einfach umzusetzen. Wer es günstiger möchte, findet im Landesinneren von Spanien kleine Häuser oder Fincas oft deutlich unter 100.000 Euro.

🇮🇹 Italien

Neben den berühmten 1-Euro-Häusern in Sizilien oder Kalabrien locken auch die Toskana und  der Gardasee – allerdings dort eher mit höheren Preisen. Für Kleinanleger sind oft die weniger bekannten Regionen interessant, in denen man ein altes Landhaus oder Bauernhaus erwerben kann. Wichtig: Sanierungskosten vorher gut kalkulieren, da alte Bausubstanz teuer werden kann.

🇬🇷 Griechenland

Griechenland punktet mit Inselträumen, Sonne und vergleichsweise niedrigen Preisen – zumindest außerhalb der Touristen-Hotspots. Auf kleineren Inseln oder im Landesinneren lassen sich Appartments und kleine Häuser noch günstig erwerben. Besonders attraktiv: Viele Objekte liegen in direkter Nähe zum Meer.

🇭🇷 Kroatien

Kroatien ist in den letzten Jahren zum echten Geheimtipp geworden. Die Adria-Küste ist wunderschön, das Klima mediterran, und die Preise liegen oft noch unter denen in Italien oder Spanien. Vor allem kleinere Ferienwohnungen in Strandnähe sind gefragt und lassen sich sehr gut vermieten.

🇵🇹 Portugal

Auch Portugal hat sich etabliert – vor allem die Algarve. Zwar steigen die Preise dort, aber in kleineren Städten oder im Hinterland gibt es nach wie vor erschwingliche Möglichkeiten. Das Land ist beliebt bei Auswanderern und Investoren, was die Nachfrage nach Ferienwohnungen stabil hält.

🇺🇸 Malibu – der Luxus-Traum

Ganz anders sieht es in Malibu (Kalifornien) aus: Hier sprechen wir nicht über Kleinanleger, sondern über Luxusmärkte. Malibu ist ein Synonym für Villen mit Meerblick, die Millionen kosten. Für die meisten bleibt das ein Traum – doch es zeigt den Kontrast: Während in Südeuropa kleine Ferienhäuser für Normalverdiener erreichbar sind, sind solche Orte für Superreiche reserviert.

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Vorsicht: Sprachbarrieren und Betrug

So verlockend das Ganze klingt – es gibt immer wieder Fälle, in denen Käufer hohe Summen verloren haben. Gerade wenn man die Landessprache nicht spricht, ist die Gefahr groß, Verträge nicht vollständig zu verstehen oder wichtige Klauseln zu übersehen. Manche Verkäufer oder Mittelsmänner nutzen das aus.

Es ist schon vorgekommen, dass ahnungslose Käufer 100.000 Euro oder mehr investiert haben und am Ende gar kein Haus bekommen haben – weil sich herausstellte, dass die Immobilie nie zum Verkauf stand oder der Verkäufer gar nicht der Eigentümer war. In solchen Fällen ist es extrem schwer, das Geld zurückzubekommen.

Mancherorts versuchen die Einheimischen ausländische Touristen gezielt abzuzocken und haben einen regelrechten Riecher bei wem das gut funktionieren könnte.

Worauf Kleinanleger achten sollten

  • Unabhängigen Anwalt einschalten: Niemals blind einem Makler oder Verkäufer vertrauen, sondern einen unabhängigen, lokalen Anwalt beauftragen.

  • Übersetzung sichern: Verträge immer von einem vereidigten Übersetzer ins Deutsche übertragen lassen.

  • Eigentumsnachweis prüfen: Unbedingt sicherstellen, dass der Verkäufer tatsächlich im Grundbuch steht.

  • Keine Vorauszahlungen ohne Absicherung: Große Summen niemals ohne offizielle Abwicklung über Notar oder Treuhandkonto überweisen.

  • Renovierungskosten realistisch einschätzen: Ein „Schnäppchenhaus“ kann durch Sanierung schnell zum Fass ohne Boden werden

 Chancen nutzen, Risiken kennen

Für Kleinanleger kann der Kauf einer Immobilie im Ausland eine spannende Möglichkeit sein, Kapital anzulegen und sich gleichzeitig einen Traum zu erfüllen. Wichtig ist, realistisch zu bleiben, genau zu kalkulieren und sich nicht von zu schön klingenden Angeboten blenden zu lassen. Mit guter Vorbereitung, rechtlicher Absicherung und professioneller Beratung lässt sich das Risiko minimieren – und der Traum vom Häuschen im Süden kann tatsächlich Wirklichkeit werden.

Der persönliche Nutzen

Abgesehen von Rendite und Mieteinnahmen gibt es noch einen anderen Aspekt: Lebensqualität. Wer eine kleine Wohnung am Meer besitzt, kann Urlaub günstiger und spontaner machen – und hat gleichzeitig das gute Gefühl, in „Beton-Gold“ investiert zu haben

 

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Redaktion

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