Der Shabby Chic – ein Dauerbrenner

Der Shabby Chic – ein Dauerbrenner

Der Shabby Chic ist ein Wohnstil, der dauerhaft im Trend bleibt. Es ist sein uriger Charme, der an romantische Zeiten erinnert. Er mischt sich fast fließend mit Vintage-Stil, obwohl man ihn genauer genommen schon abgrenzen müsste. Shabby heißt nun mal wirklich „schäbig“ übersetzt.
Ursprünglich meinte man damit z.B. uralte, abgeliebte Teddybären, die man auf dem Flohmarkt fand oder eben Oldtimer, die nicht so gepflegt sind, aber einen ganz eigenen Charme haben. Es sind Gegenstände, die nostalgische Erinnerungen wecken, eindeutige Gebrauchsspuren haben und dadurch schön wirken. Der Trend geht ja längst soweit, dass nagelneue Möbel, die vorher auf Hochglanz lackiert wurden, dann extra noch mal abgewetzt und bearbeitet werden, damit sie „schäbiger“ aussehen.

Echte Shabby Teile und solche, die ihr selber umarbeiten könnt, findet ihr natürlich überall auf der Welt auf Flohmärkten und Antikmärkten. Es dürfen so richtig abgeschabte Möbel sein und Schränke, wo kleine Ecken und Kanten fehlen.

Der Trend entstand übrigens als Gegenbewegung zum viktorianischen Stil, den man in den 1980er Jahren in England pflegte. Das war vielen jungen Leuten einfach zu viel, zu spießig, zu alt, zu gekünstelt. Etwas Neues musste her! Die Stylistin Rachel Ashwell soll schuld daran sein, dass sich der Shabby Chic so entwickelt hat.

Shabby-Elemente in der Wohnungseinrichtung

  • Alte Küchenschränke
  • Alte Lampen mit Schirmen
  • Kronleuchter (nicht neu aussehend)
  • Kitschige Kissenbezüge
  • Geblümte Tapeten
  • Geblümte Tischdecken
  • Abgeplatzter Lack bei Möbeln
  • Grobes Holz
  • Durchscheinendes Holz
  • Treibholzmöbel
  • Rissiges Leder
  • Zarte, matte Farben und viel Weiß
  • Metall-Accessoires
  • Echte Blumen: Flieder und Pfingstrosen
  • Als Textilien: Wolle, Samt, Seide, Filz, Spitzen
  • Keramik in nostalgischem Stil
  • Erbstücke
  • Filigranes Porzellan
  • Abgegriffenes Emaille
  • Angelaufenes Silberbesteck
  • Ausgebleichte Textilien
  • Blinde Spiegel
  • Muscheln, Federn

Diese shabby Teile kombiniert ihr dann gekonnt mit euren neuen Sachen. Der Stilmix ist gewollt! Eure Einrichtung soll nicht altmodisch sein und wirken, sondern ein moderner Mix sein. Zugegeben, dazu gehört viel Fingerspitzengefühl! Zu süßlich, romantisch und oma-mäßig darf es nicht werden! Orientiert euch ein bisschen am Landhausstil dazu. Es darf ein bisschen nach englischen Gartenhäuschen zur Teezeit aussehen.

Die Farbwahl macht den Effekt aus

Wie schon erwähnt, herrschen beim Shabby-Chic Pastelltöne und Weiß vor! Matt und sanft müssen die Farben sein. Knalliges Pink und kräftiges Lila würde die Wirkung sofort zerstören und sogar komisch wirken, probiert es mal aus. Rosa und Weiß sind die Klassiker, dazu gesellen sich Himmelblau, zartes Gelb, Fliederfarben und Türkis. Natürlich darf auch ganz viel Hellgrün dabei sein. Ihr kombiniert diese Grundfarben dann ganz nach Wunsch mit Grau, Beige oder Weiß bei den Möbeln.
Wenn ihr an die Einrichtung eines alten Ömchens im 18. Jahrhundert denkt, so hatte dieses sicher ganz viel Silber im Schrank. Silber und metallische Accessoires passen super zu diesem Stil, müssen aber nicht sein. Ihr könnt auch ganz auf Weiß mit viel Holz wie Laternen und Vasen setzen.

Natürliche Materialien – ein Muss

Holz ist ein ganz wichtiges Element bei diesem Stil. Je älter und abgewetzter es aussieht, umso besser. Doch halt: Zu abgeranzt dürfen Tische, Schränke, Kommödchen nicht daher kommen!. Bei Bedarf bitte nacharbeiten. Zum Holz kommt Leder mit Gebrauchsspuren und als Stoff für die Textilien gerne Leinen. Es soll gemütlich und einladend aussehen. Samt und Seide wird heute auch dazu kombiniert und natürlich reine Baumwolle. Ihr könnt gerne Handgearbeitetes dazu nehmen. Spitzendecken, wohldosiert natürlich kommen jetzt auch wieder zum Vorschein.
Glas, Keramik, Porzellan, Kristall – das ist das Material für euer Geschirr. Edle verzierte Tabletts, nostalgische Teekannen gehören auch dazu.

Toile de jouy

von Velvetbrighton [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons

Florale Muster  und Orientteppiche

Am besten passen Blütenmuster und Ranken. Aber auch abgewetzte Orientteppiche und Kelims gehören zum Look. An den Wänden und auf den Decken sieht man Toile-de-Jouy Muster und Paisley. Mit Karos müsst ihr ein wenig aufpassen, das passt besser in den Landhausstil. Auch Streifen und Punkte sieht man hin und wieder, dafür muss man aber einiges an Gespür haben um dies schön zu kombinieren. Modern und passend sind auch Herzen in allen Variationen: Als Holzherzen an der Wand, als Deko-Element und als Muster.

Selber kreativ werden – alte Möbel restaurieren

Dieser Einrichtungsstil ist so charmant und anregend, dass schon viele über ihn zu Heimwerkern wurden. Natürlich kann man mit ein wenig Geschick und dem richtigen Zubehör aus Omas alter Lampe ein neues It-Teil machen. Neuer Lampenschirm her, weiß und durchscheinend gestrichen. Fertig! Besonders die vielen Accessoires, die zum Shabby-Chic passen kann man selbst basteln. In ist gerade aus kleinen Holzspateln Vintage-Schilder herzustellen. Indem man sie lackiert und dann mit nostalgischen Servietten-Motiven beklebt.

Habt ihr auch kreative Ideen? Seid ihr im Shabby-Stil eingerichtet oder vielleicht nur euer Gartenhäuschen? Dann schickt uns gerne Bilder davon. Vielleicht habt ich auch tolle Kombinationen aus Shabby-Möbeln und modernen Elementen.

Bildrechte: Wikimedia, Pixabay, Amazon.de (Beitragsbild)


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Jutta

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Aktualisiert am 11. Dezember 2024 2:42

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