Minimalismus – mit weniger glücklicher

Besitz = Ballast? Glücklich mit weniger

Minimalismus im Haus bedeutet für jeden etwas anderes. Es existiert kein festes Regelwerk,
an das alle sich halten müssen.
Doch eine goldene Regel, die wohl alle Minimalisten befolgen, lautet:

Nur das behalten, was ich wirklich brauche!

Für den einen bedeutet das: kahle Räume, keinerlei Deko und Gegenstände wie z. B.
ausgelesenen Büchern nicht etwa ins Regal stellen, wo sie dann verstauben, sondern sie
weiterzugeben.
Nichts behalten, das unnötig belastet und aufhält. Sich mehr auf sich selbst und das Umfeld
fokussieren.

 

Minimalistisch wohnen

Für den anderen wiederum heißt Minimalismus schlicht, die eigenen vier Wände einfach
nicht mehr so vollzustellen und sich stattdessen am puristischen Stil zu erfreuen.
Der Reiz des ganzen ist ein aufgeräumter und sauberer Gesamteindruck. Wer weniger Klimbim
hat, hat selbstverständlich auch weniger Unordnung. Minimalistisch eingerichtete
Räume strahlen Ruhe und Freundlichkeit aus. Ein bisschen Deko kann jedoch nicht
schaden, sonst wirkt das Zuhause schnell kalt und trist. Weiß dominieren oftmals
den Farbstil eines minimalistisch gehaltenen Raums, um eine Überreizung durch zu viele
Farben zu vermeiden. Grün in Form von Pflanzen wirkt einem sterilen Look entgegen und
bringt Leben in den Raum. Weiß-grün, gerne gepaart mit Akzenten in Birke ist daher eine
beliebte Kombination, auch Grau passt gut dazu. Ist das noch immer zu wenig Dekoration,
wirken ein paar Bilderrahmen an der Wand einladend, ohne zu bedrücken.
Vielen Menschen drängt sich beim Thema Minimalismus ein eher unangenehmer Gedanke
auf – Verzicht. Doch gibt man dem ganzen eine faire Chance und findet das richtige
Mittelmaß für sich selbst, kann einem der minimalistische Lebensstil sehr viel zurückgeben.

Weniger Chaos mit Minimalismus

Je mehr freie Flächen, desto sauberer bleibt das Haus. Wer seinen Schreibtisch oder das
Regal mit Dutzenden von kleinen Staubfängern vollstellt, hat bei diesem Anblick kaum Lust,
mit dem Saubermachen anzufangen. Alles frei- und wieder einzuräumen macht sehr viel
mehr Arbeit als das Putzen selbst!
Jeder von uns hat wohl einen Ort, an dem er sein persönliches Sammelsurium an mehr oder
weniger schönen Dekorationen aufstellt. Oftmals sind es Regale, Beistelltische oder andere
Flächen. In dieser Ansammlung befinden sich oft Dinge, die wir gar nicht sonderlich hübsch
finden. Mal, weil wir sie geschenkt bekommen haben, mal, weil sie nicht mehr zu uns
passen. Also: Geh deinen Kleinkram im Regal durch und sortiere gnadenlos aus! Was dich
nicht glücklich macht, kommt weg.
Heißt das nun, die piefigen Porzellanengel von Oma müssen auch auf den Müll oder
weiterverschenkt werden, weil wir sie nicht hübsch finden? Nein, natürlich nicht. Besitz von
emotionalem Wert solltest du nicht weggeben, sondern verwahren. Erbstücke oder
Geschenke von Freunden müssen eben nicht immer besonders ansehnlich sein, damit wir
sie mögen.
Alles, an dem das Herz hängt, das Auge aber nicht, findet einen sicheren Platz in einer
Erinnerungskiste im Keller oder auf dem Dachboden.
Minimalistisch wohnen vermindert Chaos – und minimalistisch leben erst recht. Wer weniger
Zeugs hat, muss auch weniger aufräumen. Wer sich nur auf eine Sache gleichzeitig
konzentriert, muss am Ende nicht ein riesiges Chaos beseitigen. Weder in der Wohnung,
noch im Kopf.

 

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Geschichte des Minimalismus – eine kleine Exkursion

Viele Leute denken, Minimalismus sei eine modische Erscheinung unserer Zeit – doch weit
gefehlt. Zwar ist das Thema in den letzten Jahren definitiv zum Trend geworden, die
Ursprünge des Minimalismus führen jedoch viel weiter in die Vergangenheit zurück.
Den Weg in die Architektur fand der Minimalismus in den 20er-Jahren des vergangenen
Jahrhunderts. Bis heute hat sich der Baustil gehalten und erfreut sich großer Beliebtheit. Der
Verzicht auf Dekorationen macht nicht nur den Bauprozess einfacher. Es entsteht eine
gewisse Formreinheit, sodass Gebäude ein stimmiges Gesamtbild ergeben.
Den minimalistischen Lebensstil dagegen gibt es sogar schon viel länger. Schon in der
Antike war man fasziniert vom sogenannten „Einfachen Leben“.
Berühmte Vorreiter wie Platon und Friedrich Nietzsche zeigen, über welch eine gigantische
Zeitspanne sich die Geschichte des Minimalismus erstreckt.

Minimalistischer Lebensstil heute

Ist der Minimalismus auch beinahe so alt wie die Menschheitsgeschichte selbst, war dieses
Thema in den vergangenen Jahren wohl moderner denn je.
Selbstexperimente, bei denen Menschen versuchen, mit nur 100 Dinge zu leben, erfreuen
sich zur Zeit großer Beliebtheit. Und du würdest dich wundern, wie schnell diese Liste von
100 Gegenständen voll ist!
Probiere es doch selbst mal aus und mache eine Liste von Dingen, die du wirklich brauchst.
Und dann überlege, wovon du vielleicht zu viel hast und ob ein bisschen weniger Besitz dir
das Leben vielleicht sogar leichter machen könnte.

Lena Kaesler

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